Sonntag, Juli 02, 2006

Schritte im Prozess

  1. Satz formulieren nach Fokussierung des Problems: schriftlich oder innerlich
  2. Satz sagen lassen: Klienten dabei aktiv unterstützen
  3. Bestätigen, Instruktion: Pause, wirken lassen, entspannen, beobachten
  4. Wirken lassen: Eventuell Satz wiederholen und wieder wirken lassen, besonders wenn der Klient emotional wird oder abschweift
  5. Wechsel im Klienten beobachten: Dieser wird sichtbar in Gesichtsausdruck oder Körperhaltung und -bewegungen
  6. Berichten lassen: nicht nach Gefühlen oder Gedanken fragen, allgemeine Formulierungen benutzen.

In diesen Schritten jede kognitive Aktivität des Klienten vermeiden oder unterbinden: Denken stört den Prozess, und das bedeutet keine Diskussion, Deutungen oder Rationalisierungen seitens der Fachperson. Deutungen oder Rationalisierungen des Klienten soll man ignorieren und den Satz wiederholen lassen, oder man kann sie auch aufnehmen und einen neuen Satz damit machen. Die Fachperson behält während des ganzen Prozesses die Führung bei sich.
  • Keine Sätze anbieten, bevor das Thema wirklich klar ist
  • Konjunktive vermeiden: nicht «ich möchte dir einen Satz anbieten…», sondern «Ich habe einen Satz für dich»

Von der Ausbildungsfront

  • In Exeter habe ich den ersten Level Kurs II gelehrt, und dabei festgestellt, dass in der Zwischenzeit vieles entstanden ist, was noch gelehrt, respektive geübt werden sollte. Es war noch zu früh für ein Anwendungsseminar, und es sieht danach aus, dass Level II eher auf Vertiefung der Prinzipien und Methoden im allgemeinen fokussieren soll, und noch nicht auf konkrete Anwendungen. Da die Gruppe klein war, habe ich viel mit persönlichen Themen der Teilnehmenden arbeiten können.
  • Der bisher grösste Kurs hat am vergangenen Freitag und Samstag stattgefunden, mit 21 Teilnehmenden. Es war eine Freude, bei sonnigem Wetter in Bad Ragaz viel zu diskutieren und zu üben, und erneut zu sehen, wie elegant und einfach die Methode wirkt und wie übertragbar sie ist. Ich habe festgestellt, dass das Material des Einführungskurses immer klarer wird. Das bisherige Kapitel über das Menschbild hinter Logosynthese habe ich nicht gelehrt, und ich habe entschieden, letzteres ausführlicher im Einführungstext zu beschreiben, damit die Zeit im Einführungskurs für den Prozess reserviert bleibt.